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Spannender Showdown an diesem Wochenende in Treuchtlingen: Beim letzten Stopp der European Enduro Series wurde nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um die finale Platzierung in der Serienwertung gefahren.

Das letzte Rennen der European Enduro Series konnte mit gleich zwei Premieren aufwarten: Mit Treuchtlingen fand zum ersten Mal ein Stopp der Serie in Deutschland statt. Die relativ kurzen, dafür aber umso abwechslungsreicheren und technisch anspruchsvollen Trails konnten dabei die über 230 Teilnehmer auch außerhalb des Kampfes um Punkte und Sekunden begeistern. Die bewaldeten Hänge des Altmühltals boten mit Steilabhängen, Felsdrops, natürlichen Anliegern und jeder Menge losem Gestein interessante Stages. Die unterschiedlichen Abfahrten mussten sich mit den vielen kniffelig zu fahrenden Einzelstellen und zahlreichen Variationsmöglichkeiten nicht hinter den alpinen Rennstrecken der vorherigen Serienstopps verstecken. Das zweite Novum: Es fiel das erste Mal über die gesamte Veranstaltung kein Tropfen Regen! Und das war gut so, denn der Treuchtlinger Untergrund ist auch ohne Bewässerung rutschig genug. So galt es bereits auf den frisch angelegten ersten beiden Stages auf losem Untergrund nicht die Kontrolle zu verlieren und konstant zu fahren. Auf der dritten Stage ging es nach einem tretintensiven Start per Anlieger durch zwei alte Bombenkrater. Hier hieß es sich beherzt in die Schräge kippen und bei der Ausfahrt nicht zu weit hinaus schießen zu lassen. Auf der danach folgenden, steilen Erdabfahrt musste man einige verwinkelte Kehren meistern, möglichst ohne wertvolle Sekunden durch ein wegrutschendes Bike zu verlieren.

Einige der interessantesten Einzelstellen waren dann auf Stage 4 zu finden. Diverse Variationsmöglichkeiten gaben hier schon am gestrigen Trainingstag Anlass für viel Fachsimpelei über die schnellsten Lines. Die flüssig zu fahrende, aber längere Außenkurve über das Wurzelfeld oder die risikoreichere Innenlinie über den steilen Felsabsatz? Mit springenden Reifen über die seitlich abfallende Geröllabfahrt oder lieber eine Extrakurve zur tief eingefrästen Erdrinne? Die schnelle recht-links Kurvenkombination oder per beherztem Sprung geradeaus über den scharfkantigen Gesteinsbrocken?

Stage 5 und 6 waren dann wieder weniger technisch, dafür umso schneller. Nacheinander ging es hier erst durch weite, offene Erdkurven, danach mit hohen G-Kräften durch rasante Anlieger. Einige, wahlweiße auch springbare Absätze, eine bei hohem Tempo schwer zu treffende Trailmündung und ein kurzer und knackiger Gegenanstieg sorgten hier für Abwechslung.

Die letzte, sehr tretintensive Stage 7 deckte sich mit dem vom Vortag bekannten Prolog. Mit Hilfe der hier zum Teil gravierend vom Vortag abweichenden Fahrzeiten wurde einigen Teilnehmern die Bedeutung einer sinnvollen Krafteinteilung über den gesamten Rennverlauf klar.

Als nach 33 Kilometern und rund 900 Höhenmetern die letzten Fahrer ins Ziel rollten, konnten die Sieger gekürt werden: Bei den Pro Men sicherte sich der französische Cube Action Team Pilot Nicolas Lau mit einer Zeit von 15:02.51 den Sieg vor Robin Wallner (SWE - W-Racing) und André Wagenknecht (GER - Cube Action Team). Michal Prokop (CZE - Specialized Racing) und Fabian Scholz (GER - Focus Trail Team) teilten sich die Plätze vier und fünf.

Bei den Pro Women konnte Birgit Braumann (AUT - Trek Gravity Girls) der zweitplatzierten Sofia Wiedenroth (GER - AMG Rotwild MTB Racing) knapp 10 Sekunden abnehmen und setzte sich so mit einer Zeit von 18:50.08 an die Spitze. Mitfavoritin Raphaela Richter (GER - Radon Factory Enduro) stürzte in der dritten Stage und musste das Rennen abbrechen. Dritte wurde Sandra Börner (GER - Fahrwerk Farnau) vor Laura Brethauer (GER - Cube Action Team) und Alexa Hüni (GER - Team Centurion Vaude). Bei den Masters fanden sich die üblichen Verdächtigen auf dem Podium, diesmal stand Rüdiger Jahnel (AUT - Specialized-mountainbiker.at) ganz oben vor Benedikt Purner (AUT - O'fetzn Racing) und Reo Heutschi (SUI - gravityunion.ch). Schnellster der Kategorie Amateur Men wurde Michael Meister (GER - Stuttgarter Härte) vor Tobias Müller (GER) und Patrick Jirjahn (GER - HSB Heidenheim). Bei den Amateur Women sicherte sich Stephanie Frankl (GER - WOMB Girlsridetoo.de) den Sieg vor Ilona Halk (GER - MTB Weiber) und Katrin Rahrig (GER).

Nicht nur die Tageswertung sondern auch die Gesamtsieger der Serie wurden in Treuchtlingen entschieden. Hier wurde es in jeder Kategorie nochmal spannend, viele Platzierungen wurden erst mit dem Treuchtlinger Rennen entschieden. So konnte Robert Williams (GBR - UK WTB enduro team) seine Führung knapp verteidigen und sich somit den Seriensieg in der Pro Men Kategorie sichern. Ludwig Döhl (GER - Cube Action Team) konnte sich mit seinem sechsten Platz in der Tageswertung an James Shirley (GBR - Radon Factory Enduro) vorbeischieben, der damit Dritter wurde. Vierter wurde Samuel Shucksmith (GBR - Pro Ride Guides) vor Markus Reiser (GER - Focus Trail Team). Bei den Pro Women ging die Gesamtwertung an Birgit Braumann vor Lorraine Truong (SUI - Norco Leysin) und der diesjährigen Überfliegerin Raphaela Richter.

Knapp ging es bei den Masters zur Sache, hier reichte Benedikt Purner sein zweiter Platz in der Tageswertung für den Seriensieg, gefolgt von Rüdiger Jahnel und Remo Heutschi. Mit komfortablem Vorsprung gewann Tobias Müller die Kategorie Amateur Men vor Oliver Windler und Michael Meister. Gesamtschnellste Amateur Women wurde Stephanie Frankl, Sabrina Morell (SUI) wurde Zweite und Mirjam Wieser (SUI - Freeride-connection.com) Dritte.

Insgesamt kann auf ein erfolgreiches erstes Jahr der European Enduro Series zurückgeblickt werden: Anspruchsvolle Strecken, hochkarätig besetzte Starterfelder und spannende Rennaction sorgten für positives Feedback bei jedem der fünf Stopps. Auch Treuchtlingen als Saisonabschluss konnte mit liebevoller wie professioneller Organisation glänzen und macht bereits jetzt Lust auf die kommende Saison. Weitere Infos und die vollständigen Ergebnisse wie immer unter enduroseries.eu.

 

29.09.2014