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Es war auch dieses Jahr wieder der krönende Abschluss der Radquersaison: Rund 140 Athleten und Athletinnen aus 15 Nationen massen sich bei der Zweitaustragung von TORTOUR Cyclocross, dem ersten mehrtägigen Ultra-Radquer- und Gravel-Etappenrennen der Welt, vom 10. bis 12. Februar 2017 in Glattfelden bei Zürich. Die beiden Schweizer Profifahrer Simon Zahner und Marcel Wildhaber lieferten sich über die gesamte Strecke einen packenden Zweikampf, den Simon Zahner am Ende knapp für sich entschied. Für die meisten Teilnehmer stand bei TORTOUR Cyclocross aber auch diesmal das Rad-Abenteuer und die Kameradschaft im Vordergrund.

Das Wetter war zwar kalt, aber zumindest von oben trocken. Von Schnee blieben die Athleten diesmal weitgehend verschont, der Boden war jedoch nass und entsprechend aufgeweicht war die Strecke teilweise. Der schnelle Prolog am Freitag und die beiden langen Etappen von 80 Kilometern durch das Zürcher Weinland am Samstag und 74 Kilometern durch das Zürcher Unterland am Sonntag wurden daher auch dieses Mal dem Namen «TORTOUR Cyclocross» mehr als gerecht.

Simon Zahner: «Hart verdient, aber ein riesen Spass!»
Der Dürntner Simon Zahner zeigte von Beginn, dass er das Tempo bestimmt. Den Prolog über 23 Kilometer am Freitag gewann er mit über 2 Minuten Vorsprung auf Marcel Wildhaber aus Galgenen – was ihm schlussendlich auch den Gesamtsieg eintrug. Die zwei Favoriten fuhren während beiden langen Etappen am Samstag und Sonntag jeweils gemeinsam deutlich vorne weg und lieferten sich mit grossem Vorsprung auf den Rest des Feldes einen harten und langen Zweikampf an der Spitze. Den Etappensieg am Sonntag holte sich zwar knapp Marcel Wildhaber, Simon Zahner reichte der Vorsprung vom Prolog jedoch, um seine Gesamtführung zu verteidigen. Er holte sich mit insgesamt 6h 29min über die 180 Kilometer und 2500 Höhenmeter den Gesamtsieg der zweiten TORTOUR Cyclocross. «Die heutige Etappe war noch härter, als die gestrige», so Simon Zahner. «Der Boden taute teilweise auf und wurde sehr klebrig – wir mussten es uns also hart verdienen. Trotz der Strapazen hat es aber extrem Spass gemacht, nochmals so richtig mit Marcel Wildhaber zu fighten, aber auch zusammen diese superschönen Etappen zu fahren. Er war über die letzten Monate mein härtester Konkurrent – aber die Saison hat uns auch zusammengeschweisst. TORTOUR Cyclocross war hart – aber top organisiert und ein extrem tolles Erlebnis! Der perfekte Saisonabschluss.» Den zweiten Gesamtrang holte sich Marcel Wildhaber mit einem Rückstand von 2min 31sec. Dritter wurde der Jüngste im Feld, der 18-jährige Mauro Schmid aus Sünikon. Titelverteidiger Lukas Winterberg war wegen einer hartnäckigen Grippe leider kurzfristig nicht am Start.

«Glückskind» Veronika Heule gewinnt bei den Damen
Bei den Damen holte sich Veronika Heule aus Benken überlegen den Titel, mit gut 43 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Julia Nikolopoulos aus Deutschland. «Ich habe den Startplatz kurz vor Weihnachten in einem Wettbewerb eines Radmagazins gewonnen und war daher besonders motiviert», so die Gewinnerin, die unter dem Teamnamen «Glückskind» fuhr. «Dies ist mein erstes Cyclocross-Rennen und ich habe extra viel auf Schnee trainiert. Anfangs war ich dann fast ein wenig enttäuscht, dass das Wetter nun so trocken würde. Dass es mir dann aber gleich so gut läuft, hat mich selber überrascht, das hätte ich nie erwartet!» Auch bei den Masters gab es einen überlegenen Sieger: Der Embracher Stefan Maag holte sich den Titel mit 39 Minuten Vorsprung auf den Finnen Jukka Jokela. Bei den Zweierteams der Männer gewannen Jean-François Bossler und Frédéric Ischard aus Frankreich vom Team Velochannel.com, in der Kategorie Mixed machte Team Santa Cruz 2 mit Jörn Basel und Martina Kunz das Rennen. Bei den Damen holten sich Elsbeth Winkler und Viviane Spielmann vom TG Hütten den Titel.

Positives Fazit
OK-Präsident Roy Bruderer zieht ein positives Fazit über die Zweitaustragung von TORTOUR Cyclocross: «Klar zwang die Kälte auch dieses Mal einige Fahrer zur Aufgabe – was bei so langen Etappen, wie es sie in normalen Radquer-Rennen nicht gibt, jedoch wenig überraschend ist. Die meisten Teilnehmer waren trotz der Strapazen vom Rennen und der neuen Strecke begeistert – unser Konzept ging also auch diesmal auf. Zudem hat sich Glattfelden als Austragungsort bestens bewährt!» 

15 Nationen vertreten
TORTOUR Cyclocross war dieses Jahr übrigens noch internationaler: Radquer- und Gravelfans aus 15 Nationen, darunter aus den USA, Kolumbien, Griechenland oder Israel, standen am Start der Zweitaustragung. Die ausländischen Teilnehmer und Teilnehmerinnen machten rund 40% des Teilnehmerfeldes aus. Den meisten Athleten und Athletinnen ging es bei ihrer Teilnahme nicht um eine Top-Rangierung, sondern schlicht um ein unvergessliches Radabenteuer mit Gleichgesinnten aus aller Welt. Entsprechend freundschaftlich und fair war die Stimmung innerhalb der internationalen Cyclocross-Community.  

Nächste TORTOUR Cyclocross: Juni 2018 in Gstaad
Nachdem TORTOUR Cyclocross nun zweimal im Winter stattgefunden hat, wollen die Macher für 2018 erneut eine Weltpremiere mit einem neuartigen Rennen durchführen: Erstmals soll ein Cyclocross- und Gravelrennen nämlich im Sommer stattfinden – und dazu noch in den Bergen. «Wir wollen innovativ bleiben und probieren daher immer wieder gerne etwas Neues aus», so Joko Vogel, einer der TORTOUR-Gründer. «Gstaad im Berner Oberland bietet als Ausgangspunkt ein sehr spannendes und neuartiges Terrain für ein 3-tägiges Cyclocross-Rennen – und mit der imposanten Bergkulisse ein wunderschönes dazu!». Sollte sich die Sommer-Austragung von TORTOUR Cyclocross in den Bergen bewähren, werden die Veranstalter den Event danach voraussichtlich jährlich abwechselnd als Winter- und als Sommerversion durchführen. Weitere Details folgen im Laufe von Frühling 2017.

TORTOUR Ultracycling vom 17. bis 20. August 2017
Die bewährte TORTOUR Ultracycling, das Non-Stop-Radrennen rund um die Schweiz mit den Rennformaten TORTOUR (1000 km, 13'000 hm), CHALLENGE (520 km, 6800 hm) und SPRINT (370 km, 4200 hm) findet vom 17. bis 20. August 2017 bereits zum neunten Mal statt: http://tortour.com/de/ 

 

12.02.2017